Geschichtsreicher Archipel – die Kanaren im Laufe der Zeit

Geschichte der Kanaren

Wer die Kanarischen Inseln beim Anflug aus der Luft zum ersten Mal sieht, weiß sofort: Hier wartet eine geschichtsträchtige Landschaft auf die Besucher! Die Kanaren haben viel zu bieten – unter anderem auch eine reiche, abwechslungsreiche und spannende Geschichte!

Die Frühgeschichte der „Inseln des ewigen Frühlings“ ist umstritten: Bis heute halten manche Wissenschaftler diese Inselgruppe für die mythischen Überreste von Atlantis, dem der Legende nach versunkenen Kontinent. Andere halten dagegen, dass durch die Nähe zu Afrika schon vor über fünftausend Jahren Einwanderer auf die Inseln strömten.

Tatsächlich wurden Skelette gefunden, die eine Verwandtschaft zwischen den Ureinwohnern der Inseln und den Völkern Nordafrikas beziehungsweise mit Berber-Stämmen belegen.

Was man aber sicher weiß: Phönizier entdeckten die Inselgruppe um 1000 v.Chr. und begannen, die Inseln zu besiedeln. Die Ureinwohner lebten im Glauben an Natur-Religionen und hatten, ohne jeden Kontakt zu Europa oder Afrika, eine hohe soziale Kultur entwickelt. Sie lebten vom Fischfang, kleideten sich in Felle – und lebten friedlich.

Bis zum Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts dauerte der Frieden. Dann eroberten Normannen im Auftrag der Spanier Lanzarote. Ein ganzes Jahrhundert wurde um den Archipel gekämpft! 1483 wurde schließlich gegen heftigsten Widerstand Gran Canaria erobert. Heute zeugen nicht mehr viele Dokumente von der Kultur der Altkanaren.

Im sechzehnten Jahrhundert wurde die Landwirtschaft stark ausgebaut, vor allem Zuckerrohr wurde angepflanzt. Außerdem waren die Inseln wichtige Umschlagplätze des afrikanischen Sklavenhandels. Nun wurden auch europäisches Getreide und Obstbäume eingeführt. Auch der Weinbau hat seinen Ursprung in dieser Zeit.

Im neunzehnten Jahrhundert schließlich öffneten sich die Inseln stärker und begannen, mit England und Frankreich zu handeln. 1852 wurden die Inseln zu einer Freihandelszone mit internationalem Handel – Europa wurde immer stärker auf die Kanaren aufmerksam. Die Häfen wurden ausgebaut und zu wichtigen Zentren des Handels. Tomaten und Bananen gelangten auf die Inselgruppe, wirtschaftlich ging es ständig bergauf.

Doch das änderte sich wieder: Im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 galten die Kanaren als strategisch günstig – was die Menschen auf den Inseln in Not brachte. Doch das war bald vorbei. Und was dann kam, war ein segensreicher Siegeszug des Tourismus!

Schon seit den Fünfzigern verhalf der Tourismus dem Kanarischen Archipel zu Wohlstand. So entstanden nicht zuletzt durch Bauaktivitäten viele Arbeitsplätze. Als nach Francos Tod im Jahre 1975 König Juan Carlos die Regierung übernahm und Spanien demokratisch wurde, boomte die Wirtschaft. Die Bevölkerung wuchs sprunghaft, die Infrastruktur wurde vorbildhaft ausgebaut. Viele Menschen strömten auf die Inseln! Teneriffa und Gran Canaria wurde schnell zu den beliebtesten Urlaubszielen der Europäer – Die Tourismusämter der Inseln verzeichneten ein Rekordjahr nach dem anderen...

An der Beliebtheit der sonnigen Inselgruppe hat sich bis heute nichts geändert – sie ist und bleibt ein faszinierendes Reiseziel!